„Ocean Berlin“ legt Grundstein für Meeresmuseum

An der Mole 1 soll in zwei Jahren ein Meeresmuseum eröffnen

Nach jahrelangen Verzögerungen beginnen die Bauarbeiten für das Großaquarium „Ocean Berlin“ an der Rummelsburger Bucht im Bezirk Friedrichshain. Gemeinsam mit dem Bürgermeister von Lichtenberg, Martin Schaefer (CDU), versenkte Coral-World-Manager Erez Ben-nun eine kupferne Zeitkapsel im Fundament, die mit Salz, Meeresfossilien und einem Flakon mit Wasser aus dem Roten Meer bestückt wurde. 

In seiner Rede hob der aus Israel angereiste Projektleiter für Ocean Berlin Erez Ben-nun die besondere Bedeutung des Standorts in der Rummelsburger Bucht als einziges Binnenprojekt von Coral World International hervor. Das Interesse an marinen Lebensräumen und Meeresschutz ist auch fern ab von der Küste groß.  Das neue Aquarium diene der Information und soll ermöglichen, sich ein echtes Bild von der Materie zu machen. Besonderen Fokus legen die Initiatoren darauf, das Bewusstsein für den Schutz von Korallenriffen und bedrohten Tierarten zu schärfen. Dabei bauen sie auf Aufklärung mit Ausstellungen, Vorträgen und Bildungsprogrammen neben dem reinen Beobachten der Meereswelt hinter Glaswänden. Die Fische und Korallen stammen aus Vermehrungsprogrammen, die vom Unternehmen betrieben werden. Bis zu 90 Prozent der benötigten Korallen stammen aus der hauseigenen Korallenfarm, heißt es. Die Hauptquelle für den ersten Besatz von Ocean Berlin sollen aber etablierte Fischfarmen sein.

Grundsteinlegung an der Rummelsburger Bucht mit Lichtenbergs Bürgermeister Martin Schaefer (links) und Coral-World-Manager Erez Ben-nun (Mitte)

Das Wasserhaus in Berlin wird deutlich größer ausfallen als das Palma Aquarium auf Mallorca, besonders hinsichtlich der Fläche der „trockenen“ Ausstellungen, die Themen wie Plastikverschmutzung und Klimaveränderung behandeln. Geplant ist auch ein Kuppelkino, das dem Betrachter einen Tauchgang mit Walen simuliert – ein ähnliches existiert auf Mallorca. Welche Fische es geben wird, stehe noch nicht im Detail fest, aber folgende Bereiche sind geplant: Das größte Becken ist mit 7,5 Millionen Liter Wasser konzipiert.  Zwölf weitere Becken sollen die Vielfalt des Roten Meeres abbilden. Das Great Barrier Reef in Australien wird mit 12 Exponaten dargestellt. Eine Mangrovengebiet-Nachbildung soll einen Einblick in dieses einzigartiges Ökosystem bieten. Karibische Lagunen sowie die Einzigartigkeit der Nordsee bilden weitere Schwerpunkte.

Die Korallen im künftigen Meeresmuseum sollen aus eigenen Vermehrungsprogrammen stammen

Ein öffentlich zugänglicher Park mit Grünflächen, Biergarten und Spielplätzen gehört zur Umgebung des Aquariums und wird die Lebensqualität der Anwohner und Besucher der Rummelsburger Bucht erheblich erhöhen. Seit Jahren bestimmt eine riesige Brachfläche das Bild der Gegend am Ostkreuz,  nachdem Anfang 2021 ein Obdachlosencamp  auf dem Baugrundstück geräumt wurde.

Das Projekt „Ocean Berlin” gehört wohl zu den meistdiskutierten und lange von Protesten begleiteten Bauvorhaben am begehrten Standort Rummelsburegr Bucht. Mit der Grundsteinlegung ist ein großer Schritt für alle Beteiligten getan, in der Hoffung, das wie es die Planung vorsieht,  in zwei Jahren, im April 2026, die Eröffnung gefeiert werden kann.

Diesen Artikel teilen:

Mehr zum Thema »Stadt, Architektur, Bauen«

Interview mit Berlins Baudirektorin Petra Kahlfeldt
Das Pilotprojekt STADT UND LAND TYPENHAUS eco
Bezahlbares Wohnen