Im Frühjahr war Grundsteinlegung für das Bürogebäude AREA, das mit seiner extravaganten Dachbepflanzung als Teil einer Vision von der Stadt von morgen gesehen werden könnte.
Die Architektur bricht mit den Grenzen zwischen Stadt und Natur, Arbeit und Leben, Innen- und Außenbereich. Die Flächen sind offene und flexibel gestaltete, der Übergang zwischen Büro und Dachpark soll nahtlos sein. So sehen es die Pläne vor. Das Bürogebäude, das bis Ende nächsten Jahres stehen soll, bildet den Auftakt für eine ganze Quartiersentwicklung auf der Mierendorff-Insel am Charlottenburger Spreeufer.
Grundsteinlegung für das Haus AREA
In Charlottenburg direkt an der Spree soll Ende nächsten Jahres dieses terrassenförmige Bürogebäude errichtet werden. Es bildet den Anfang einer umfangreichen Quartiersentwicklung. Auf dem Grundstück nebenan sollen bald mit dem Quartier „Am Spreebord“ weitere Wohn- und Gewerbefläche erschlossen werden sowie eine Grünanlage entstehen.
„Mit AERA schaffen wir einen Bürokomplex mit großzügigem, terrassenförmigem Dach, das sich oben als eigener Park erleben lässt – und das sich, von unten gesehen, perfekt in die grün dominierte Umgebung einfügt, sie gewissermaßen weitererzählt“, sagt Clemens Stahr vom Immobilienunternehmen Bauwens. Die Mietfläche von insgesamt 12 000 Quadratmetern lässt sich flexibel in Einheiten ab jeweils 400 Quadratmeter aufteilen. Raum für bis zu 1 000 Arbeitsplätze soll entstehen. Das Foyer mit sechs Metern Deckenhöhe eröffnet das Haus an der Darwinstraße. Eine Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik soll den zuverlässigen Einsatz mobiler Arbeitsmittel im Gebäude und im Bereich des 2 200 Quadratmeter großen Dachparks ermöglichen. Eine Panoramaverglasung und zahlreiche Verbindungen in den Außenbereich holen die Natur optisch ins Gebäude. Mit der Ausführung wurde das Bauunternehmen MBN beauftragt. Die Fertigstellung soll im vierten Quartal 2023 erfolgen. „Die größte Herausforderung besteht darin, Raumstrukturen zu entwickeln, die innovativ und doch identitätsstiftend sind, indem sie auf die Menschen eingehen, für die sie gemacht sind. Und darin, die Natur mit einzubeziehen, anstatt sie zu verdrängen”, beschreiben Armand Grüntuch und Almut Grüntuch-Ernst, die für die Architektur verantwortlich zeichnen.
Der Dachpark bietet fast einen halben Kilometer Wegenetz. Bis zu zwölf Meter hohe Bäume und 25 verschiedene Pflanzenarten sind vorgesehen. „Ein Bürogarten ist eine Erweiterung der Firma ins Freie, die sich in ihrer Gestaltung an den Mitarbeitern und ihren Bedürfnissen orientiert. Er ist ein vielfältiger Hybridraum, ein Zwischenraum, der arbeiten und Freizeit auf inspirierende Weise verbindet“, so Landschaftsarchitekt Tancredi Capatti. Die Biomasse auf dem Dach von AERA wird in der Lage sein, etwa fünf Tonnen CO2 pro Jahr zu binden.
Auf dem Grundstück nebenan sollen bald mit dem Quartier „Am Spreebord“ auf einer Fläche von 2,8 Hektar weitere 100 000 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche erschlossen werden sowie 7 000 Quadratmeter Grünanlagen entstehen. „So setzt sich ein Viertel, das bislang eher als Geheimtipp gilt, durch städtebauliche Innovation erst richtig auf die Berliner Landkarte“, sagt Clemens Stahr.