Nach sechs Jahren intensiver Forschungsarbeit präsentierte das niederländische Unternehmen Lightyear im Juni nach eigenen Angaben das erste Serien-Solarauto der Welt.
Als „Lightyear 0“ soll das erste Modell bereits im November ausgeliefert werden. Es ist ausgerüstet mit doppelt gekrümmten Solarzellen auf einer Gesamtfläche von fünf Quadratmetern. Es erzeugt Strom, der im Idealfall, bei intensiver Sonneneinstrahlung und vollgeladener Batterie, für 625 Kilometer ausreichen soll. Wäre der Lightyear 0 allerdings dann vorwiegend bei Sonnenschein unterwegs, könnte er ständig Sonnenstrom „nachtanken“ und so täglich etwa 70 Kilometer weit fahren, ohne eine Ladestation anfahren zu müssen. In Südeuropa beispielsweise könnten Autofahrer und Autofahrerinnen bis zu sieben Monate ausschließlich mit Sonnenstrom unterwegs sein.
Das Solarauto wird von vier Radnabenmotoren angetrieben. Bei nicht mehr als Tempo 110 kommt es bis zu 560 Kilometer weit und ist damit mit einem Energieverbrauch von nur 10,5 Kilowattstunden pro 100 Kilometer das effizienteste bislang verfügbare Serien-Elektrofahrzeug. Nachteil ist der eingeschränkte Komfort. Alles ist auf Minimalismus und Nachhaltigkeit getrimmt, sowohl das Infotainment als auch die Ausgestaltung des Innenraums. Mit seiner guten Aerodynamik und seinem vergleichsweise geringen Gewicht erreicht der Lightyear 0 eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde und spurtet von Null auf Tempo 100 in 10 Sekunden. Eine Kleinserie des Modells will das Unternehmen zunächst produzieren, allerdings noch zu einem astronomischen Preis. Ende 2024 soll dann die Großserienproduktion mit Einstiegspreisen von etwa 30 Tausend Euro starten.
Formel 1 für die Straße
Es mutet fast absurd an, Formel-1-Technik tatsächlich auf normalen Straßen erleben zu wollen, normalerweise gehören Formel-1-Rennwagen auf die Rennstrecke. Doch im Mercedes-AMG One, einem Prestigeprojekt der Submarke von Mercedes-Benz, 2017 erstmals angekündigt, aber erst in diesem Jahr für straßentauglich erklärt, ist nun jenes Feeling erlebbar, was für Formel-1-Piloten zum Arbeitsalltag gehört. Dafür sorgt vor allem dessen Formel-1-Leistungseinheit, ein turboaufgeladener 1,6-Liter-V6-Ottomotor und zwei E-Motoren, jeweils zwei vorn links und rechts mit 163 PS. Damit liefert der Plug-In-Antrieb des Mercedes-AMG One insgesamt 1063 PS.
Was für ein Wunder, wenn der AMG One dank eines solchen Kraftaggregats in 2,9 Sekunden von Null auf Tempo 100, in sieben Sekunden auf Tempo 200 und in 15,6 Sekunden auf Tempo 300 beschleunigen kann. Die Frage ist, wo eine derartige Leistungsentfaltung Sinn macht. Aber dabei helfen sechs Fahrprogramme, vier für die Straße und zwei für die Rennstrecke. Sie korrelieren angeblich mit bestimmten Bedürfnissen des Fahrers bzw. der Fahrerin. Im Übrigen kann der AMG One auch etwa 18 Kilometer weit rein elektrisch fahren. Sein kombinierter Kraftstoffverbrauch liegt bei nur 8,7 Litern pro 100 Kilometer. Dass der Mercedes-AMG One wie ein Rennwagen klingt, versteht sich von selbst. Wer also Formel-1-Feeling erleben wollte und 2,75 Millionen Euro aufzubringen imstande war, musste früh zugreifen. Die Kleinserie ist wohl jetzt ausverkauft.
Ambitionierte Schweden
Nachdem die Volvo-Tochter mit dem Polestar 2 vor zwei Jahren ihr erstes reines Elektroauto auf den Markt brachte, hat nun der schwedische Hersteller mit dem Polestar 3 die Weltpremiere seines ersten Elektro-SUV für Oktober 2022 angekündigt. Der Produktionsstart soll Anfang 2023 sein. Zudem hat Polestar verlauten lassen, in den nächsten drei Jahren jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt zu bringen, beginnend mit dem Polestar 3. Das würde bedeuten, dass sich der weltweite Absatz bis 2025 verzehnfachen wird. Aber die Ambitionen der Schweden gehen offensichtlich bereits weit darüber hinaus, wie beispielsweise die Studie eines Cabrios zeigt, den der Premiumhersteller ab 2026 als Polestar 6 präsentieren will. Der „Elektro-Roadster“ ist mit 884 PS und 800-Volt-Architektur avisiert. Damit soll das Cabrio in 3,2 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, bei Höchstgeschwindigkeiten um 250 Kilometer pro Stunde. Angeblich ist bereits jetzt die Reservierung eines Polestar 6 möglich. Wie bereits beim Polestar 3 realisiert, werden auch die weiteren Modelle mit Dual-Motor-Antriebsstrang und großer Batterie ausgestattet sein, um Reichweiten von über 600 Kilometern zu erzielen.
Edel-Offroader als Teilstromer
Ihn nur als einen besonderen Geländewagen zu bezeichnen, wäre maßlos untertrieben, keineswegs angemessen. „König der Geländewagen“, wie in der Fachpresse zu lesen, trifft es schon eher. Der neue Range Rover in 5. Generation ist sowohl ein Luxus-Reisefahrzeug im Alltag als auch ein kraftvoller Offroader im Gelände. So bietet das Interieur puren Luxus mit erlesener hochwertiger Ausstattung, ein großzügiges Platzangebot und modernste Technologien bis ins kleinste Detail: Beispielsweise gibt das zentrale Display im neuen Range Rover beim Berühren und Drücken ein haptisches Feedback. Dadurch muss der Blick seltener von der Straße zum Touchscreen wandern und die Bedienung wird noch intuitiver.
Für die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse hat Land Rover ein breites Antriebsportfolio im Angebot. Auf der Straße und im Gelände sowie als „Zugpferd“ – die zulässige Zugkraft beträgt immerhin 3,5 Tonnen – liefern unterschiedlich starke Mildhybrid-Diesel und- Benziner die nötige Power bei bester Traktion. Stärkster Motor ist ein neuer 4,4-Liter-V8-Biturbo mit 530 PS. Für den Alltag eignen sich in besonderer Weise die zwei Plug-in-Hybrid-Modelle mit 440 PS und 510 PS. Rein elektrisch können nämlich laut Land Rover die Stromer bis zu 114 Kilometer weit fahren. Damit sei der typische Range Rover-Kunde in der Lage, die meisten seiner Fahrten ausschließlich elektrisch zu bestreiten und das mit Geschwindigkeiten bis zu 140 Kilometer pro Stunde. Fahrwerte und Reichweite ermöglichen so, den Großteil der Alltagsfahrten in Stadt und Land rein elektrisch zurückzulegen. Land Rover rechnet damit, dass der durchschnittliche Range Rover-Nutzer bis zu 75 Prozent seiner Strecken ausschließlich elektrisch unterwegs sein kann, wenn der Akku regelmäßig vor der Fahrt vollständig geladen wird.
Mit noch luxuriöserer Performance für anspruchsvollste Kund:innen zeigt sich der Range Rover SV, das Spitzenmodell der Marke. Dessen Preis liegt dann selbstverständlich auch weit über dem Normalpreis des neuen Range Rover, der standesgemäß bei rund 126 Tausend Euro liegt.