Wenn der Arbeitsplatz krank macht

Sick Building Syndrom
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In vielen modernen Bürogebäuden, Schulen und Wohnhäusern verbringen wir einen Großteil unserer Zeit. Doch manchmal kann die Umgebung, in der wir uns aufhalten, uns unwohl fühlen lassen. Das Sick-Building-Syndrom (SBS) beschreibt genau dieses Phänomen.

Viele Menschen, die in Büroräumen tätig sind, leiden an ihrem Arbeitsplatz und nach dem Verlassen des Büros unter gesundheitliche Beschwerden. Oftmals sind es Anzeichen wie Kopfschmerzen oder juckende Augen, die nach einer gewissen Zeit außerhalb der Arbeitsumgebung wieder verschwinden.

Das Krankheitsbild, das in Gebäuden entsteht, kann entweder durch unspezifische Beschwerden, bekannt als Sick-Building-Syndrom (SBS), oder durch nachweisbare Belastungen, die Building-Related Illness (BRI) genannt werden, hervorgerufen werden.

(SBS) Beschwerden ohne eindeutige Ursache

Das Sick-Building-Syndrom (SBS) beschreibt eine Reihe von unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Augen- und Hautreizungen, Atembeschwerden und Übelkeit, ohne dass eine erhöhte Schadstoffkonzentration am Arbeitsplatz als möglicher Auslöser des SBS nachgewiesen werden kann.  Somit bleiben die genauen Ursachen des SBS ungeklärt.

Forscher vermuten, dass eine Kombination aus verschiedenen Faktoren – darunter schlechte Luftqualität, unzureichende Belüftung, chemische Ausdünstungen aus Baumaterialien und der Büroausstattung, aber auch psychosoziale Stressfaktoren zum Entstehen des Sick-Building-Syndroms beitragen könnten.

Die Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung sowie die Verbesserung der Luftqualität und Belüftung in Gebäuden sind entscheidende Schritte, um das Wohlbefinden der Menschen am Arbeitsplatz zu verbessern und das Risiko für die Entwicklung von SBS zu minimieren. Denn dieses Krankheitsbild ist ein ernstzunehmendes Problem, das unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beeinflussen kann. Es ist wichtig, auf die Qualität der Innenraumluft zu achten und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Unwohlsein zu vermeiden.

(BRI)  Krankheiten mit eindeutiger Ursache

Im Gegensatz zum SBS ist die Building-Related-Illness (BRI) durch klar definierte Krankheiten gekennzeichnet, die durch spezifische Auslöser in Gebäuden verursacht werden. Die Symptome der BRI variieren: Sie können von geringeren Beschwerden wie Kopfschmerzen und Müdigkeit bis hin zu schweren Erkrankungen wie der Legionärskrankheit reichen. In einigen Fällen kann die BRI sogar zu chronischen Krankheiten und zu bleibenden Schäden führen.

Ein schlechtes Raumklima kann zu Kopfschmerzen am Arbeitsplatz führen

Gesunde Arbeitsumgebung und Hygiene am Arbeitsplatz

In der Welt der Arbeitsplatzgestaltung und -sicherheit spielen die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Betreiber von raumlufttechnischen Anlagen und Arbeitgeber stehen dabei im Fokus zahlreicher gesetzlicher Regelungen, die sicherstellen sollen, dass die Arbeitsumgebung nicht nur produktiv, sondern auch hygienisch einwandfrei ist.

Die Arbeitsstättenverordnung bildet hierbei eine Grundlage. Sie legt klare Vorgaben für Arbeitgeber und Anlagenbetreiber fest. Diese Vorgaben besagen, dass die in Arbeitsstätten eingesetzten Anlagen dem aktuellen Stand der Technik sowie den Erkenntnissen der Arbeitsmedizin und der Hygiene entsprechen müssen. Zusätzlich müssen Arbeitsstätten die hygienischen Anforderungen einhalten, indem Verunreinigungen und Ablagerungen schnell beseitigt werden. Dies dient nicht nur der Sauberkeit, sondern auch der Vorbeugung von Gesundheitsrisiken.

Die technische Regel A 3.6 „Lüftung“ ergänzt diese Vorschriften. Sie betont, dass raumlufttechnische Anlagen (kurz RLT-Anlagen) so betrieben werden müssen, dass sie selbst nicht zur Quelle von Gefahren werden. Das bedeutet, dass Lüftungs- und Klimaanlagen sicher und bestimmungsgemäß betrieben werden müssen, um potenzielle Risiken für die Nutzer zu minimieren. Die Einhaltung dieser Anforderungen kann nur durch regelmäßige Wartungen und Prüfungen nachgewiesen werden, indem die Wartungs- und Prüfintervalle gemäß den Richtlinien des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und der VDI 6022 eingehalten werden. Im Falle von Beschwerden bei der Nutzung von raumlufttechnischen Anlagen liegt die Beweislast für die Einhaltung aller Vorschriften beim Betreiber oder Arbeitgeber.

Neben der Arbeitsstättenverordnung und den technischen Regeln für Arbeitsstätten müssen Betreiber auch die Betriebssicherheitsverordnung beachten. Diese Verordnung verlangt, dass Gefährdungsbeurteilungen für technische Anlagen durchgeführt werden, um mögliche Risiken zu identifizieren. Basierend auf diesen Beurteilungen sind dann adäquate Schutzmaßnahmen einzuleiten, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Dies schließt auch die Einhaltung der VDI 6022 mit ein, die als maßgeblicher Standard für die Hygieneanforderungen von Lüftungsanlagen gilt.

Sicherstellung der Hygiene in Belüftungssystemen: Maßnahmen und Protokolle nach VDI 6022

Um zuverlässig die Gesundheit der Nutzer von Gebäuden gewährleisten zu können, ist es entscheidend, die Luftqualität in Belüftungssystemen regelmäßig zu überprüfen und zu sichern. Dies wird durch die bekannte VDI-Richtlinie 6022 ermöglicht. Ein zentraler Aspekt dieser Richtlinie ist die regelmäßige wiederholende Hygieneinspektion, die vom Betreiber der Anlage durchgeführt werden muss. Das Überprüfungsintervall ist abhängig von der Art und Beschaffenheit der Lüftungsanlage und beträgt im Schnitt 2 bis 3 Jahre. Bei Auffälligkeiten oder erhöhten Risiken, welche aus der Gefährdungsbeurteilung hervorgehen, ist das Inspektionsintervall entsprechend zu verkürzen.

Ablauf einer Hygieneinspektion nach VDI 6022

Der Ablauf einer Hygieneinspektion umfasst mehrere Schritte, die sorgfältig durchgeführt werden müssen, um die Einhaltung der Richtlinie sicherzustellen. Zunächst wird eine visuelle Inspektion der zugänglichen Teile der Anlage durchgeführt, um Anzeichen von Schimmelbildung, Staub- oder Feuchtigkeitsansammlungen zu erkennen. Es folgt die Überprüfung Austauschintervalle und Luftfilter, um sicherzustellen, dass diese nicht überlastet sind und effizient arbeiten. Weiterhin werden Proben aus verschiedenen Teilen des Systems entnommen und mikrobiologisch analysiert, um die Luftqualität zu bewerten.

Hartnäckige Ablagerungen in einem Luftschacht lassen sich komplett beseitigen

Maßnahmen bei auffälligen Anlagen

Werden bei der Hygieneinspektion Mängel festgestellt, muss umgehend gehandelt werden, um die Hygienestandards wiederherzustellen. Eine effektive Methode zur Reinigung von Lüftungskanälen ist das Bürstenverfahren. Dabei werden spezielle Bürsten eingesetzt, um Ablagerungen und Verunreinigungen mechanisch zu entfernen. Bei stärkerer Verschmutzung oder nachgewiesenen mikrobiologischen Belastungen kann zusätzlich eine Nasswischtechnik angewendet werden. Diese Technik umfasst das Reinigen der Innenflächen der Kanäle mit geeigneten Reinigungsmitteln, gefolgt von einer nachträglichen Desinfektion, um alle verbleibenden Mikroorganismen abzutöten und das Wachstum von Schimmel und Bakterien zu verhindern.

Absicherung des Betreibers durch dokumentierte Compliance

Durch das Festhalten an den vorgeschriebenen Hygieneprotokollen und deren sorgfältige Dokumentation kann der Betreiber im Falle von Beschwerden und Klagen nachweisen, dass er alle erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Luftqualität ergriffen hat. Diese Dokumentation ist somit ein entscheidender Bestandteil des Betriebsmanagements von Lüftungsanlagen.

Mit der HEIME Handwerker- und Industriebedarf GmbH als Partner an Ihrer Seite können Sie sicher sein, dass Ihre Lüftungssysteme nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch optimal gewartet und betrieben werden. Unser Ziel ist es, durch unsere umfassenden Dienstleistungen eine sichere, gesunde und energieeffiziente Arbeitsumgebung für Sie und die Menschen in ihrer Arbeitsumgebung zu schaffen.

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