Füchse an der Handballspitze

Füchse Berlin zählen zur Weltspitze im Handball
Handball

Die Füchse Berlin stehen zum Jahresende 2023 gemeinsam mit dem SC Magdeburg an der Spitze der Handball-Bundesliga, und diese beiden Vereine sind zur Zeit auch die besten Handballmannschaften der Welt.

Es erinnert ein wenig an die Konstellation zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund im Fußball zu Ihren besten Zeiten: Denn erst Mitte November dieses Jahres gab es das erste rein deutsche Finale der Handball Klub WM zwischen den beiden Teams. Die Magdeburger gewannen das Match in Dannar-Saudi Arabien erst in der Verlängerung mit 34:32 gegen die Füchse Berlin und machten den Hattrick beim Gewinn der Klub-WM damit perfekt. Die Füchse Berlin arbeiten seit längerer Zeit mit dem unterklassigen VFL Potsdam zusammen. Angedacht war die Kooperation der Berliner Handballer mit den Potsdamern, um junge Nachwuchsspieler mit Spielpraxis langsam an die Spitze heranzuführen. Der Geschäftsführer der Füchse, Bob Hanning, ist seit 2021 auch Trainer des VFL Potsdam. Er führte die Potsdamer auf Anhieb aus der 3. Liga in die 2. Liga. Nun könnten die Potsdamer als Tabellenführer der 2. Bundesliga aber selber in die 1. Bundesliga aufsteigen.

Im Handball gibt es im Vergleich zu anderen Sportarten ein anderes Spielerrecht. So können unter anderem Spieler bis 23 Jahren in mehreren Mannschaften spielen, die jedoch in verschiedenen Klassen (Ligen) spielen müssen. „Eigentlich ist unser Plan, Jugendspieler in die 2. Füchse-Mannschaft einzubauen. Die Spieler, die besser sind, werden dann in Potsdam eingesetzt. Um dann irgendwann in der 1. Mannschaft der Füchse anzukommen. Das wäre natürlich hinfällig, wenn Potsdam aufsteigen würde“, so der Sportvorstand der Füchse Berlin, Stefan Kretschmar. Einige Spieler, wie Torhüter Lasse Ludwig und Rückraumspieler Max Beneke spielen für beide Teams – manchmal sogar an einem Tag. Wie Mitte November, als der 21 Jahre alte Ludwig mit den Füchsen im Bundesliga-Spitzenspiel am Sonntagnachmittag gegen den HSV Hamburg zum Matchwinner avancierte (37:31). Keine zwei Stunden später stellte er sich auch noch beim VfL Potsdam in der 2. Liga zwischen die Pfosten. Mit 17 Paraden sicherte er dem Team die Tabellenführung gegen VfL Lübeck-Schwartau (28:27). Zwei Spiele innerhalb von viereinhalb Stunden, zweimal war Ludwig der entscheidende Faktor: „Er hat das erste Spiel mit und das zweite fast im Alleingang gewonnen“, sagte Hanning.

Er selber wird den Trainerposten bei den Potsdamern zum Saisonende an den Nagel hängen. Ein Duell als Trainer bei den Potsdamern gegen die Füchse Berlin, seinem Verein, dem er als Geschäftsführer vorsteht, wird es also nicht geben. Die Spieler müssen sich entscheiden, für wen sie antreten. Die Möglichkeit, für mehrere Mannschaften zu spielen, existiert nämlich nicht, wenn beide Teams in ein und derselben Liga spielen. Anfang des neuen Jahres gibt es dann gleich mit der Handball-Europameisterschaft in Deutschland ein erstes sportliches Highlight – auch in Berlin. Beim Auftakt der EM in Düsseldorf am 10. Januar, mit den Partien Deutschland gegen die Schweiz und Frankreich gegen Nordmazedonien will man einen neuen Zuschauerrekord aufstellen: Ganze 50 000 Zuschauer sollen in die dortige Merkur-Arena gelockt werden – so viele, wie noch nie zuvor bei einem Handball-Event. Die weiteren Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft finden dann in Berlin in der Mercedes-Benz Arena statt. Am 14. Januar spielt Deutschland gegen Nordmazedonien und am 16. Januar gegen Frankreich. Auch die Spiele der Gruppe D mit Polen, Norwegen, Slowenien und den Faröer Inseln sind dort zu erleben. Die günstigen Tageskarten für die Handball-Gruppenspiele (es werden an einem Tag immer beide Gruppenspiele stattfinden) mit deutscher Beteiligung sind bereits ausverkauft. VIP-Karten ab 432 Euro sind noch erhältlich. Für die Gruppenspiele der anderen Gruppe gibt es noch Tageskarten ab 47 Euro

Vielleicht ist ja der Besuch eines der Heimspiele von den Füchsen Berlin eine Alternative. Die Karten für die Spiele der Füchse in der Max-Schmeling-Halle bekommt man ab 15 Euro und die Möglichkeit, spannende Gänsehautmomente zu erleben, sind nicht nur auf den Anfang des Jahres beschränkt.

Steffen Dobrusskin

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