Die Ausstellung “Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart” im Humboldt Forum widmet sich dem verschwundenen Ort des einstigen Palasts der Republik, einem Repräsentationsbau politischer Macht in der DDR. Sie reflektiert die eigene Existenz und Vorgeschichte des Humboldt Forums und thematisiert die Frage, warum der Palast abgerissen wurde und an seiner Stelle das Humboldt Forum errichtet wurde. Die Ausstellung zeigt Objekte, Zeichnungen, Fotografien und Plakate sowie Audio- und Videointerviews, die die Geschichte des Palasts von seiner Planung bis zum Abriss beleuchten. Dabei werden auch die politischen und gesellschaftlichen Kontexte beleuchtet, die zu dieser Entscheidung führten. Die Ausstellung bietet den Besuchern einen Einblick in die vielschichtige Geschichte des Palasts der Republik und regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Architektur, Erinnerung und Identität an.
Wo sich heute das Humboldt Forum befindet, stand bis 2008 der Palast der Republik. Er war bis 1990 Sitz der Volkskammer und Ort der Repräsentation der DDR, aber auch eine Stätte der Alltagskultur mit modernem Design, Kunst, Theater und Diskothek, Restaurants und Cafés. Länger als in der DDR stand der Palast in der Bundesrepublik Deutschland: Viele Menschen erinnern sich bis heute begeistert an die kulturelle Zwischennutzung im entkernten Gebäude Anfang der 2000er Jahre. Ab 2006 erfolgte der durch den Bundestag beschlossene Abriss. Was für die einen die Befreiung von einem Repräsentationsbau des DDR-Unrechtsstaates war, empfanden andere als Auslöschung von Geschichte und Entwertung ostdeutscher Lebensleistung. Mit dem Programm Der Palast der Republik ist Gegenwart setzt das Humboldt Forum in diesem Jahr einen Programmschwerpunkt – 50 Jahre nach dem Beginn des Baus des Palastes der Republik und 35 Jahre nach dem Fall der Mauer. Ausgangspunkt ist die Begegnung mit einem Ort, der auch Symbol für das Ende der DDR ist.
Humboldt Forum
17. Mai 2024 bis 16. Februar 2025