Gleich auf zwei weltberühmte Söhne kann die Kreisstadt Neuruppin im Norden Brandenburgs stolz sein: auf den weltberühmten Romancier Theodor Fontane und den bedeutendsten Architekten des Klassizismus Karl Friedrich Schinkel. An beide wird in der charmanten Stadt am Ruppiner See gern erinnert. Besonders Fontane, der mit seinen Werken ein lebendiges Bild von Zeit und Gesellschaft des 19. Jahrhunderts schuf, ist allgegenwärtig. Bauherr und Projektentwickler Dennis Wisbar möchte mit einer ganzen Reihe von Bauprojekten zur weiteren Entwicklung der beliebten Stadt beitragen.
Dennis Wisbar, seit 17 Jahren Bauherr und Projektentwickler mit dem eigenen Unternehmen DWB, mag und schätzt Neuruppin, die Perle Brandenburgs. Auf seinen bereits vor Jahren erworbenen Grundstücken will er zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft der Stadt beitragen – mit Mietobjekten für den Normalverdiener.
Herr Wisbar, was gefällt Ihnen so gut an Neuruppin?
Zum einen ist das Städtchen zauberhaft und lebenswert, zum anderen mag ich, dass wir hier wirklich etwas bewegen und voranbringen können. Wir bauen in verschiedenen Gebieten wie Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, hier in der auch für den Zuzug so attraktiven Fontanestadt werden bezahlbare Mietwohnungen gebraucht – und die bauen wir.
Bezahlbare Mietwohnungen werden ja überall gebraucht – was spricht so besonders für Neuruppin?
Ich glaube, dass spätestens in der Corona-Zeit die Menschen den hohen Wert von Natur und Freizeit, von Ruhe und Entspannung erkannt haben. Selbst wenn man in Berlin wohnt und dem dortigen Großstadtstress ausgesetzt ist, hat man kurze Wege hierher – die Regionalbahn fährt in Kürze halbstündlich und braucht nur sechzig Minuten.
Was und wo bauen Sie gerade?
Kurzgesagt: Wohnquartiere für Einheimische und großstadtmüde Zuzügler. Die Nachfrage ist höher als das Angebot – bis 2030 fehlen hier rund 1 500 Wohnungen. Ich denke, auch aufgrund der hohen Zins-, Bau- und Energiepreise ziehen viele Menschen mittlerweile das Wohnen zur Miete dem Bau eines Hauses vor. Unser größtes Projekt ist die ehemalige Poliklinik. Hier entstehen 172 Mietwohnungen mit 65 Tiefgaragenstellplätzen auf 15 000 Quadratmetern. Dann gibt es ein kleineres Projekt in der Präsidentenstraße mit 13 Wohnungen, mit Lückenbebauung, aber auch Altbausanierung. In der Rosenstraße ist das „Prinzenpalais“ geplant, mit ca. 35 Wohnungen und Tiefgaragenstellplätzen. Da sind wir gerade in guten Gesprächen mit der Stadt. Und dann gibt es noch die Alte Keksfabrik auf einem 2 300 Quadratmeter großen Grundstück, mitten in der Stadt. Geplant sind rund 70 Wohnungen mit dazugehörigen Stellplätzen in einer Tiefgarage und sogar ein Café, die sogenannten „Keks Höfe“. Auch hier laufen aussichtsreiche Verhandlungen mit den Verantwortlichen der Stadt. Schließlich möchte ich noch die Klosterstraße 10/12 nennen, dort entstehen 12 Wohnungen. Übrigens legen wir auch die Grünanlagen an. Wir pflanzen hohe Hecken und Bäume, damit es wohnlicher ist.
Können Sie denn in der heutigen Zeit noch so bauen, dass diese Mietwohnungen bezahlbar sind?
12 bis 13 Euro pro Quadratmeter sind leider mittlerweile auch in Neuruppin normal. Der Mietpreis richtet sich nach dem Kaufpreis für das Objekt, nach den Bauwerks- und Planungskosten und nach den Auflagen, die Stadt oder Kommune vorgeben. Bezahlbar muss das Ganze ja vor allem im Bau sein, und das ist heute schwieriger denn je. Wir haben aber bereits vor einiger Zeit mit Weitblick Grundstücke in Bestlagen gekauft, die jetzt neu bebaut werden oder deren Bestandsbauten wir sanieren. Wir versuchen, dem Preiswahnsinn zu trotzen, der ja auch die Baubranche betrifft, und versuchen, wann immer es passt, lokale Zulieferfirmen zu beschäftigen. Und natürlich gibt unsere DWB Holding mit 13 Firmen unter einem Dach Planungssicherheit. Wir können als Finanzierer, Planer und Generalunternehmer tätig sein, also eine Rundumbetreuung realisieren und schlüsselfertige Objekte übergeben.
Wo viel gebaut wird, ist ja das Mitwachsen der Infrastruktur tatsächlich manchmal problematisch – wie läuft das in Neuruppin?
Ja, wenn es an dem Punkt hapert, stocken mitunter ganze Bauvorhaben. Für die Errichtung von Verkehrswegen, Energieversorgung oder Telekommunikation sind natürlich Stadt und Kommunen zuständig und verantwortlich. Nicht zu vergessen die soziale Infrastruktur wie Ärzte, Kitas, Schulen, Parkhäuser und kulturelle Angebote. All das braucht eine Stadt, um lebenswert zu sein. Wir wirken mit, zum Beispiel mit dem Bau einer Kita und einem Hort direkt am Ruppiner See oder auch mit unseren Tiefgaragenplätzen.
Wenn Sie sich etwas wünschen dürften, was wäre das?
Wir brauchen natürlich immer Unterstützung von der Stadt. Ich würde mich über beschleunigte Bauverfahren freuen. Und natürlich auch über Steueranreize für Bauwillige, wie das zum Beispiel in Spanien der Fall ist, und generell über weniger Bürokratie. Da müssen die Kooperationen gut klappen, damit alles zum Vorteil der Mieter gelingt. Mit den Verantwortlichen gibt es aber aussichtsreiche Gespräche zur städtebaulichen Entwicklung. Die Auftragslage für unser Unternehmen sieht für die nächsten fünf Jahre sehr gut aus.
Danke für das Gespräch!