Der Eingang der Bellboy Bar liegt düster hinter der unauffälligen Glasfassade eines der optisch eher weniger einladenden Hotelgebäude am Gendarmenmarkt: ein kleiner Raum, der ein bisschen wie der düstere Nachtempfang eines zwielichtigen Hotels aus vergangenen Zeiten aussieht. Die meisten Gäste scheinen ausgeflogen, denn die altmodischen Schlüssel hängen alle da. Ein strenger Blick des Nachtportiers – oder seiner Vertreterinnen – dann erst öffnet sich die Welt dieser Bar.
Auf den ersten Blick ist es der riesige, etwas zusammengewürfelte Salon von Alice im Wunderland. Bei genauerem Hinsehen wird dann deutlich, dass die Anordnung aus Plüsch, Brokat und Kuriositäten mit stilsicherer Hand beinahe überperfekt ist – und dass die Details umso mehr Sinn ergeben, je mehr von den perfekt gemixten und teilweise maximal verspielten hochprozentigen Cocktails man intus hat. Nach dem dritten verschmelzen die ganzen Bilder, Lämpchen und Tierfiguren zu einer betörenden, fast etwas surrealen Einheit. Wenn da nur nicht so viele Leute wären, die ständig ihre Drinks fotografieren.
Richtig schön ist es darum in der kleineren, versteckten Nebenbar. Hier kann man zwischen Tropentapeten und glänzendem Holz an einem alten Tresen etwas ruhiger reden, trinken und auch nach einer recht ausgiebigen Karte essen. Falls man übrigens auch schon vor dem Besuch nicht mehr blutjung aussieht, ist das hier definitiv kein Nachteil: Zutritt gibt es nämlich erst ab 25 Jahren.
Tel. 030/20 07 70 70, www.bellboybar.com.
Geöffnet Mo – Sa ab 18 Uhr, So ab 17 Uhr.
Cocktails ab 15 Euro, Barfood ab 8 Euro
Eintritt ab 25 Jahren