Manche Leute verbinden Japan zuerst mit Sushi, andere mit Manga. Nur wenige dürften bisher gleich an Feinbackwaren gedacht haben. Das ändert sich nach einem Besuch in der japanischen Bäckerei „Kame“ in Charlottenburg. Schlichte Tische und Stühle, ein paar Kimonos an den Wänden und im hinteren Teil eine Ecke, wo man auf Tatami-Matten am Boden sitzen kann. Vor allem aber große Vitrinen mit Leckereien. Eine Art Vanillehörnchen mit Matchacremefüllung. Das aus Mangas bekannte „Melonpan“ – ein unspektakulär schmeckendes, aber bezaubernd aussehendes Weizenbrötchen in Melonenoptik. Ein Hit des Ladens ist der köstlich nahrhafte Matcha-Cheesecake, der durch die Beigabe von Grünteeblättern giftgrün ist. Auf der herzhaften Seite gibt es etwa das würzig gefüllte Vegetable Curry Pan oder – ganz ungebacken – prächtige Onigirazu: eine Art überdimensionierte Sushi aus Reis, Algenblatt und Huhn, Rind oder Tofu. Köstlich und klebrig. Das Kame füllt eine Lücke im Berliner Angebot, weil es etwas bietet, was vertraut genug ist, um es auch mit Kindern auszuprobieren und doch fremdartig genug, um selbst für erfahrene Esser spannend zu sein. Die Bedienung ist bemüht, und die vielen Asiaten, die hier gemütlich Tee trinken und Kuchen mümmeln, sind ein gutes Zeichen für die Authentizität des Ladens.
Tel. 030/85 74 35 49, www.kame.berlin
Geöffnet Mo – Sa 9 bis 19 Uhr, So 11 bis 17 Uhr
Gebäck ab 2,50 Euro