Ganz weit oben, und Brad Pitt war auch schon da: So lassen sich die Alleinstellungsmerkmale der Solar Lounge im ansonsten etwas trüben Gebiet rund um den Anhalter Bahnhof beschreiben. Dass sich der Weg in den 16. Stock lohnt, ist von unten nicht sofort ersichtlich: Man sieht bloß einen grauen Betonblock aus den Siebzigerjahren. Lediglich der gläserne Aufzug an der Außenfassade deutet darauf hin, dass oben noch was los sein könnte. Und dass sich der Besuch schon wegen der Aussicht lohnt. Auf zwei Etagen kann man in der Solar Lounge von über 70 Metern Höhe über die nächtliche Stadt schauen. Im unteren Teil von Restauranttischen aus, in der oberen Etage von lässigen Schaukelsofas oder vom Bartresen. Die Solar Lounge ist kein neuer Laden und es wäre gelogen, den Barkeepern mehr als ausreichendes Handwerk zu bescheinigen. Doch darum geht es hier nicht. Innovative Bars mit Instagram-tauglichen Drinks gibt es in Berlin an jeder Ecke. Die Solar Lounge stammt aus einer Zeit, wo man sich selbst manchmal für ein paar Stunden vergessen und an seine gepostete Außenwirkung nicht einmal denken musste. Ob Brad Pitt, als er einmal hier gewesen sein soll, auf einer der Schaukeln am Fenster saß und über die Fehler nachsann, die er mit Angelina machte? Man weiß es nicht. Doch eines ist ziemlich sicher: Die motorisierte DJ-Kanzel, die zwischen den beiden Etagen hinauf- und hinunterfahren kann und direkt aus der Disco-Ära der 1980er Jahre zu stammen scheint, hätte ihn garantiert vor allzu trüben Gedanken abgelenkt.
Tel. 0163/76 52 700, www.solarberlin.com
Geöffnet So – Do 18 bis 2 Uhr, Fr/Sa 18 bis 3 Uhr
Cocktails ab 9,50 Euro